REIKIFRIENDS

Shiatsu (Fingerdruckmassage)

Shiatsu wurde in Japan zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus einer Massageform der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und Elementen der westlichen Physiotherapie entwickelt. Die TCM umfasst, vereinfacht dargestellt, die Lehre von Yin und Yang, die 5 Elemente bzw. Wandlungsphasen und die 12 Hauptmeridiane, die den Körper durchziehen. Sie bildet die Grundlage für die Akupunktur, Akupressur, Moxa, Qi-Gong, Tai Chi, Kungfu, Feng Shui und Massage (Tuina), sowie Kräuterheilkunde und Ernährungslehre.

Was ist Shiatsu?

Shiatsu ist eine traditionelle japanische und in der westlichen Welt weiterentwickelte Behandlungsmethode zur Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit eines Menschen.

Shi bedeutet in der japanischen Sprache Finger bzw. Daumen, Atsu bedeutet Druck. Shiatsu hilft dem Menschen, sein Körper - Seele - Geist - Gleichgewicht wieder zu finden und zu bewahren. Der aus der natürlichen Bewegung des Behandlers entstehende Druck durch Anwendung der Schwerkraft stimuliert die jedem lebendigem Organismus innewohnenden Kräfte der Selbstheilung im Menschen.

Das körperlich - seelisch - geistige Befinden eines Menschen ist der momentane Ausdruck seiner Lebensenergie. Die Ausgeglichenheit der Befindlichkeit ist der harmonische Ausdruck der frei fließenden Lebensenergie - Ki. Dieses Ki zirkuliert rhythmisch in einem Energieleit-bahnsystem im und durch den Körper, welches durch die Akupunktur hier im Westen als Meridiansystem bekannt wurde. Ki setzt sich zusammen aus der Erbenergie, (die den Nieren innewohnt), der Nahrungsenergie (welche durch Magen und Milz-Pankreas gewonnen wird) und der kosmischen Atmungsenergie (den Lungen zugeordnet). Durch sanften, einfühlsamen und in die Tiefe wirkenden Druck entlang der Meridianbahnen wird der Ki-Fluss angeregt. Symptome wie mangelnde Vitalität, körperlich-seelische Schmerzen, Muskelverspannungen, Bewegungseinschränkungen und vieles andere mehr, sind als Blockaden der Lebensenergiezirkulation zu verstehen.

Das Ziel einer Shiatsu - Behandlung ist körperlich - seelisch - geistiges Wohlbefinden sowohl beim Shiatsu-Empfänger, wie auch beim Shiatsu-Geber.

Auch bei chronischen Krankheiten kann eine Shiatsu - Behandlung ihre heilsame Wirkung entfalten und dem kranken Menschen einen Weg aufzeigen, mit sich selbst wieder in einen fühlenden Kontakt zu kommen, sich selbst wieder tief und friedlich zu empfinden.

Bei Shiatsuanwendungen spielen die Meridiane und die darin fließende Lebensenergie "Qi" die zentrale Rolle. Durch Berührung werden die Meridiane und die darauf befindlichen Punkte (insgesamt über 350 klassische Punkte) stimuliert, indem der Behandler sein eigenes Körpergewicht vorwiegend über die Handballen und Daumen, aber auch über die Unterarme, Ellbogen und Knie auf den Meridian abgibt. Durch diesen "Druck" wird "Qi" wieder in einen harmonischen Fluss gebracht.

Der Behandlung geht eine Haradiagnose voraus, das heißt über das Berühren von den Meridianen zugeordneten Zonen am Bauch wird die "Qi"-Verteilung im Körper des Patienten festgestellt. In der Regel behandelt man den Meridian mit der größten Fülle und den mit der größten Leere. Die Energien können sich somit gegenseitig ausgleichen und eine Harmonisierung des gesamten Energiehaushalts tritt ein.
Das Wissen um die Meridianverläufe und Punkte ist die Grundlage für Shiatsu. Darüber hinaus ermöglichen spezielle Techniken einen fließenden Behandlungsablauf. Einige davon wurden aus der Physiotherapie abgeleitet wie Rotationen, v.a. der großen Gelenke (Hüfte, Schulter), Hand-, Fuß-, und Kopfgelenke, Zug auf die Gelenke um diese zu öffnen, Dehnungen, Ausstreichungen und Knetmassagen (v.a. der Füße und Hände).
Bei der Durchführung der Techniken ist es wichtig, sich nicht anzustrengen. Durch die Bewegung aus dem Hara heraus, das heißt aus der eigenen Mitte, gibt der Behandler sein Körpergewicht an die Hände ab, die stets im rechten Winkel zum Meridian bzw. Körper aufliegen. Die Abfolge von Gewichtsabgabe und -zurücknahme, das Verbleiben der Mutterhand an einer Stelle und das Wandern der Kindhand den Meridian entlang machen das Besondere von Shiatsu aus.

Das Erlernen der Techniken ist einfach und durch Übung kommt man schnell in eine Haltung der eigenen Entspannung. Der Gebende strengt sich nicht an und tut sich selbst etwas Gutes. Das ist die wichtigste Voraussetzung für gutes Shiatsu, für die eigentliche Energiearbeit. Diese besteht darin, Blockaden und Leerezustände (jitsu und kyo) aufzuspüren und diese durch zerstreuende (sedierende) bzw. aufbauende (tonisierende) Techniken in Harmonie zu bringen. Um ein Gefühl für Energien zu entwickeln, ist Konzentration und waches Bewusstsein nötig. Die Haltung des Shiatsugebenden ist das Dasein-im-Hier-und-Jetzt und die Absichtslosigkeit, das heißt nichts zu wollen, nicht einmal etwas Gutes tun zu wollen. Der Körper des Patienten führt den Gebenden und bestimmt den Rhythmus und die Intensität der Berührung.

Die erste spontane Reaktion des Patienten ist Entspannung. Diese tritt schon durch das bloße Auflegen der entspannten und warmen Hände ein. Darüber hinaus kann man aufgrund der Einbettung in die TCM gezielt Krankheiten behandeln, die sowohl den Bewegungsapparat als auch die inneren Organe betreffen und zudem eine positive Wirkung auf seelisch-geistiger Ebene haben. Die inneren Organe werden durch die Verbindung der äußerlich verlaufenden Meridiane mit ihren inneren Verläufen erreicht. Im Westen sind die 12 Hauptmeridiane nach den Organen benannt, durch die sie fließen.